Blickwechsel

Im November/Anfang Dezember hatten einige Klassen des Lycée Marc Bloch in Bischheim Besuch aus Deutschland. Im Rahmen des grenznahen deutsch-französischen Lehreraustausches verbrachte ich zwei Schultage in der Nähe von Straßburg.

Zwei Tage an einer französischen Schule

Der erste Eindruck: Das Gebäude ist riesig und ein verschachteltes Labyrinth.

Kein Wunder:  Über 2000 Schülerinnen und Schüler besuchen das Lycée,  wie die EBS eine Partnerschule des Sports, allerdings mit einem Sportinternat, das auf dem Schulgelände liegt.

Was sind Unterschiede zum deutschen Schulalltag?

Der Unterricht beginnt um 8.00 Uhr endet um 17.35 Uhr – ganz schön lang.

Während in Deutschland die Klassen oft in ihren Klassenzimmern bleiben und die Lehrerinnen und Lehrer von Raum zu Raum wandern, ist es in Frankreich umgekehrt, die Klassen ziehen  je nach Fach von einem Zimmer ins nächste.  Zur Begrüßung bleiben die Schüler erst einmal stehen, bis sie sich setzen dürfen. Während des Unterrichts ist es nicht möglich, auf die Toilette zu gehen. Niemand steht auf, jeder bleibt brav auf seinem Platz. In mehreren Klassen wird  eine unangekündigte Klassenarbeit geschrieben – kein Protest der Schüler, ohne äußeren Widerspruch, wahrscheinlich nur mit einem leisen Seufzen,  legen alle Stifte und Papier bereit.

Und während die Klassen über dem Hörverstehentest (Deutsche berichten, wie und wann sie den Berliner Mauerfall erlebt haben) grübeln, versammelt sich die Hälfte des Lehrerkollegiums, um über die Streikmaßnahmen am nationalen Streiktag (04.12.) zu sprechen – dass gestreikt wird, steht fest.

Welche Eindrücke wird meine französische Kollegin von unserem Schulalltag bekommen? Ich bin gespannt.