Zum 2. Mal in Folge stand mit Sarah Nolle eine Sport- und Fitnesskauffrau, die an der EBS beschult wurde, auf dem Siegertreppchen und wurde in Berlin bei Galaabend der nationalen Bestenehrung durch die DIHK ausgezeichnet.



Sarah nahm sich Zeit für ein Interview:
Herzlichen Glückwunsch zu diesem Super-Abschluss!
Du gehörst zu den deutschlandweit jahrgangsbesten Azubis, die ihre Ausbildung mit Bestleistungen abgeschlossen haben.
Du hast eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau gemacht. Wie kamst du auf deinen Ausbildungsberuf?
Sport hat schon immer den Großteil meines Lebens ausgemacht, deshalb war früh klar, dass es in diese Richtung gehen wird. Fitnesstrainer allein hat mir aber nicht gereicht, weil es doch sehr einseitig ist, also habe ich nach einer Kombination gesucht, die mich auch in Zukunft weiterbringen kann und hoffentlich wird.
Was hat dir am besten an deiner Ausbildung gefallen? Und was gar nicht?
Ich schwöre, das ist kein Versuch zu schleimen. Ich bin ja jetzt fertig, also muss ich das nicht. 😀
Die Berufsschule hat mir wirklich gut gefallen. Die Inhalte waren sehr praxisbezogen, ich habe viel dazu gelernt und ich habe mich mit allen Lehrern super verstanden.
Die Fluktuationsrate unserer Klasse finde ich besorgniserregend. Ca 75% haben ihre Ausbildung abgebrochen, sogar Ende des zweiten Lehrjahres haben einige kurz vor dem Ziel das Handtuch geworfen. Sowas verstehe ich einfach nicht. Außerdem habe ich in den zweieinhalb Jahren Ausbildung die völlige Abwesenheit von Respekt gegenüber Lehrpersonal erleben müssen. Auch das entzieht sich komplett meinem Verständnis.
Du wohnst in Bad Rappenau, dein Ausbildungsbetrieb ist in Massenbachhausen, deine Berufsschule war die EBS in Karlsruhe, da es dort eine sogenannte Bezirksfachklasse für Sport- und Fitnesskaufleute gibt, also der einzige Beschulungsstandort für den kompletten Regierungsbezirk Karlsruhe und auch angrenzende Regionen. Wie lange warst du an deinen Schultagen unterwegs von dir zuhause bis zur Schule?
Anfangs bin ich mit der Bahn gefahren. Hin- und Rückfahrt beliefen sich regulär auf vier Stunden. REGULÄR. Ab dem zweiten Lehrjahr bin ich dann aufs Auto umgestiegen. Eine sehr kluge Entscheidung, wie sich im Nachhinein rausstellte. Ab dem Zeitpunkt war ich nur noch zweieinhalb bis maximal drei Stunden unterwegs.
Offensichtlich hat das Pendeln keinen negativen Einfluss auf deinen tollen Abschluss gehabt. 😉
Wie hast du den Augenblick erlebt, als du deine Prüfungsergebnisse erfahren hast?
Boah, das war wirklich ein ganz besonderer Moment für mich. Ich war vollkommen überwältigt. Herr Merkel hat uns per Mail benachrichtigt und mich, liebevoll wie eh und je, als Streber bezeichnet. Die Mail habe ich immer noch.
Wurde dir da sofort bewusst, dass du eine „Besten-Azubine“ bist?
Oh Gott, nein. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, bis Herr Voltz zu mir sagte, dass die EBS bekanntlich die Bundesbeste stellt. Keinen blassen Dunst, in wessen Kristallkugel er damals geguckt hat, aber er hat Recht behalten.
Zuerst kam es auf regionaler Ebene zu einer Ehrung als Landes- und Bundesbeste durch die IHK Heilbronn-Franken, du bist eine der zehn Landesbesten des Kammerbezirks, wie hast du die Besten-Gala erlebt?
Bei dieser Ehrung hatte ich einiges zu tun. Ich wurde mit ein paar Anderen aktiv in die Moderation eingebunden. Wir durften/mussten in der ersten Reihe sitzen. Die Plätze waren sogar mit Namensschildern versehen. Viele Leute, die ich noch nie gesehen hatte, kannten mich und nahmen mich mit Freuden in Empfang. Es war offensichtlich, dass die IHK glücklich darüber war, eine Bundesbeste aus ihrer Wirtschaftsregion stellen zu können. Ich war so aufgeregt, als ich mein Interview auf der Bühne abgehalten habe. Scheinbar hat man das nicht gemerkt, aber es fällt mir schwer, das zu glauben. 😀 Alles in allem war es ein schöner Abend.
Dann ging es weiter nach Berlin zur nationalen Bestenehrung – als eine der 35 Landesbesten aus Baden-Württemberg. Die DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer) zeichnete die 207 Jahrgangsbesten aus ganz Deutschland aus.
Wie war für dich der Abend im Estrel Center Berlin?
Die Ehrung in Berlin war eine Wucht. Die Superlative, eine einmalige Erfahrung, die ich niemals vergessen werde. Die DIHK hat eine umwerfende Veranstaltung auf die Beine gestellt. Wir mussten sogar eine Generalprobe abhalten. Der Choreograph wirkte etwas hektisch. Am Ende hat zum Glück alles ganz gut geklappt. Die Rede des aktuellen Wirtschaftsministers hat mich schwer beeindruckt. Er hat komplett frei gesprochen, kein Konzept dabei gehabt und damit unseren Moderator Thore Schöllermann mit seinen Karteikärtchen ziemlich alt aussehen lassen. 😀 Eine gute Veranstaltung beinhaltet natürlich gutes Essen und gute Musik. Beides war reichlich vorhanden.
Was war für dich der schönste Moment des Abends?
Schwer zu sagen, ich würde sogar meinen, unmöglich. Der gesamte Abend war ein außergewöhnlicher Moment meines Lebens.
Welchen Weg hast du im Anschluss an deine Ausbildung eingeschlagen?
Mitte September 2024 habe ich ein duales Studium „Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement“ an der DHfPG in Stuttgart begonnen. Meinem Ausbildungsbetrieb bin ich treu geblieben.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Das nächste größere Ziel ist das Studium hoffentlich mit Erfolg und nach meinen Vorstellungen abschließen zu können. Was mich danach erwartet, werde ich sehen. Stillstand steht definitiv nicht auf dem Plan. „Stillstand ist Rückschritt.“, und „Wissen ist Macht.“, wie irgendwelche wichtigen Menschen irgendwann mal gesagt haben.
PS: Ich würde gerne Herrn Merkel, Herrn Rick, Herrn Voltz und den Uwe (der isch a dabei) grüßen.

